Medienwerkstatt Schuljahr 2022/23 „Haus Fühlingen“

Neben den wöchentlich stattfindenden Schulungen am Computer, finden seit 2021 spezielle Medienangebote von und mit Kevin Kader statt:

Im Schuljahr 2022/23 gab es zwei dieser Projekte:

  • Bau eines eigenen Computers aus Holz
  • Film und Soundtrack zu einem ausgewählten Thema
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Thema in diesem Jahr:
„Was geschah im Haus Fühlingen?“
„Mein Veedel und seine Geschichte“

Für Kinder und Jugendliche (KuJ) des Stadtteils Köln- Chorweiler ist dieses „Haus Fühlingen“ einfach nur das „Hexenhaus“. In der Ruine sollen sich unheimliche Dinge abspielen, das Haus soll verhext sein und ein böser Spuk auf ihm lasten.
Von den Verwicklungen der ehemaligen Bewohner des Hauses in der NS- Zeit wissen die Kinder bisher nichts.

Neugierig, mehr über das Haus zu erfahren, machten die Kinder zunächst Interviews. Diese wurden vor einem Greenscreen gefilmt, um später passende Hintergrundbilder einzufügen, so als ob sie vor Ort/in der Nähe des Haus Fühlingen beim Interview gewesen wären.

Die Technik des Greenscreens hatten die KuJ in den vergangenen Jahren schon kennengelernt und konnten jetzt das Erlernte praktisch anwenden.

In Phase zwei machten sie sich mit zwei Betreuern voller Spannung auf den Weg zum „Haus Fühlingen“.

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Was würde sie in „Haus Fühlingen“ erwarten?
Wie gefährlich konnte es sein?
Welches Geheimnis hütete das Haus?

Vor Ort brachte ein Zeitzeuge und ein Buch über die Geschichte Chorweilers Licht ins Dunkel:
1884 von Freiherr von Oppenheim errichtet, wohnte während des zweiten Weltkriegs der Pächter Ernst Kolb mit seiner Frau und drei Kindern in Haus Fühlingen. In dieser Zeit waren die Arbeitskräfte knapp und so erhielt Bauer Kolb Zwangsarbeiter zugewiesen. Unter ihnen befand sich der erst 19jährige Pole Edward Margol, der sich angeblich in die Tochter des Pächters verliebte. Wegen dieser „verbotenen Liebe“ wurde Edward Margol am 15. Januar 1943 von der Gestapo Köln unweit des Hofes öffentlich erhängt. Begründung: Kontakt zu deutschen Frauen. Nach den Rassegesetzen der Nazis ein todeswürdiges Verbrechen!

Vor Ort entstand eine Menge Foto- und Filmmaterial, das später im Jugendzentrum unter Anleitung von Kevin Kader mit dem Videoschnittprogramm Camtasia Studio 2021 geschnitten und mit Ton unterlegt wurde.

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Durch Videoschnitt und Soundtrack entstand ein Film zu einem wichtigen Thema der deutschen Geschichte

Mit 81% aus 120 Nationen und ethnischen Gruppen ist Chorweiler der Stadtteil mit der höchsten Migrantendichte Kölns. 23% der Bevölkerung sind unter 18 Jahren.
Grund genug die deutsche Geschichte, insbesondere die Nazi- Zeit den Kindern und Jugendlichen zu erklären und vor den Folgen von Hassausbrüchen und Massenmorden zu warnen.

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Fazit:
„So etwas wie in der Nazizeit darf nie wieder vorkommen“

Gerade seit Beginn des Krieges in Nahost ist der Film zur Aufarbeitung der Deutschen Geschichte in einem multikulturellen Umfeld aktueller und wichtiger denn je.